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Alfred Toepfer Stiftung F.V.S. - KAIROS-Preis

Was wir tun

KAIROS-Preis

Der KAIROS-Preis wird seit 2007 an europäische Künstler und Wissenschaftler aus den Bereichen bildende und darstellende Kunst, Musik, Architektur, Design, Film, Fotografie, Literatur und Publizistik verliehen. Ausgezeichnet werden sowohl künstlerische Individualleistungen als auch die Leistungen derer, die Kultur in Europa ermöglichen und ihr entscheidende Impulse geben: Produzenten, Intendanten, Verleger, Festivalleiter und andere Initiatoren.

Benannt nach dem Gott des „rechten Augenblicks“ der griechischen Mythologie, ist der Preis Anerkennung und Ermutigung zugleich: Er gilt Künstlern und Kulturermöglichern, die in ihren Feldern pionierhaft, avantgardistisch und wegweisend arbeiten und wirken, ohne den Zenit ihres Schaffens bereits erreicht zu haben.

Der KAIROS-Preis versteht sich nicht als Auszeichnung eines abgeschlossenen Lebenswerkes, sondern als Impuls zu weiterem Wirken.
Prof. Dr. Christoph Stölzl

Mit einer Preissumme von € 75.000 ist der Preis einer der höchstdotierten Kulturpreise in Europa. Seine Konzeption bündelt die zahlreichen früheren, über lange Jahre vergebenen, Kulturpreise der Stiftung und spiegelt zugleich die veränderten gesellschaftlichen, politischen und kulturellen Bedingungen im heutigen Europa wider.

Über die Vergabe des Preises entscheidet ein unabhängiges Kuratorium. Eine Bewerbung ist nicht möglich.

KAIROS-Kuratorium seit Juli 2022

Vorsitzender:
Freo Majer, Gründer und künstlerischer Leiter des Mentorship-Programms „Forecast“

Mitglieder:
Zandile Darko, Schauspielerin, Theatermacherin, Choreographin
Dr. Christian Demand, Herausgeber der Zeitschrift MERKUR
Anja Fix, stellv. Leitung der ZDF-Hauptredaktion Kultur und Redaktionsleitung von 3sat-Kulturzeit
Dr. Lisa Kosok, em. Professorin für Kulturerbe und Museumswissenschaften
Heike Catherina Mertens, Geschäftsführerin Margot Friedländer Stiftung
Prof. Dr. Martin Zierold, Leiter des Instituts für Kultur- und Medienmanagement, Hochschule für Musik und Theater Hamburg

Preisträger 2025:

Das Künstlerpaar Holly Herndon und Mat Dryhurst erkundet auf einzigartige Weise die Chancen und Risiken Künstlicher Intelligenz für die Produktion von Musik. Ihr Interesse gilt der Frage, wie sich der Gebrauch der menschlichen Stimme in der Musik unter den Bedingungen der digitalen Revolution verändern wird. Wenn sich unser Begriff von der „Natürlichkeit“ der Stimme generell verschiebt, was bedeutet das dann für die besondere Beziehung der Stimme zur Seele, zur Individualität eines Menschen? Und wem gehört eigentlich die eigene Stimme, wenn sie sich digital simulieren lässt?

Holly Herndon begann ihre Karriere als Musikerin. Auf ihrem Debütalbum „Movement“ (2012) erschuf sie eine rhythmisch und klanglich überaus reiche Welt ausschließlich aus gesampelten Fragmenten ihrer Stimme und ihres Atems. Der Laptop sei für sie kein Arbeitsinstrument mehr, sondern eine Prothese, ihre Subjektivität sei völlig mit ihm verschmolzen, sagte sie damals in einem Interview. In der Folge hat Herndon gemeinsam mit ihrem Lebensgefährten und künstlerischen Partner Mat Dryhurst diese Werkstränge weiter ausgearbeitet. Zunächst trainierte sie mit ihrer Stimme und ihrem Gesang eine Künstliche Intelligenz darauf, so zu singen wie sie. In „Holly+“ (2021) ermöglicht sie es dann anderen Künstlern, mit ihrem Stimmklon zu interagieren und neue Werke zu erschaffen.

Gleichzeitig haben Herndon und Dryhurst eine Suchmaschine namens „Have I Been Trained“ entworfen, über die Künstler herausfinden können, ob ihre Kunst zum Training von KI benutzt wurde und dem gegebenenfalls zu widersprechen. Ihre letzte Ausstellung war in der Londoner Serpentine Gallery zu sehen: In „The Call“ haben sie eine Künstliche Intelligenz mit Tonaufnahmen von fünfzehn Gemeindechören aus Großbritannien gefüttert und daraus eine interaktive Audio-Installation in einem kapellenartigen Raum gemacht: ein Ort für die neuen Hymnen und Rituale des digitalen Zeitalters.

Holly Herndon und Mat Dryhurst richten ihr Forschen auf die schöpferischen Möglichkeiten durch Künstliche Intelligenz und erschaffen dabei Musik und multimediale Kunst von oft verstörender Schönheit – ebenso spielerisch wie ernsthaft. Sie entwickeln neue Modelle, anhand derer sie das einzigartige, gemeinschaftliche Können von uns Menschen herausarbeiten: Wir können unsere Stimmen zusammenführen und daraus etwas kreieren, das größer ist als wir selbst.

Am 25. Mai um 11.00 Uhr werden Holly Herndon und Mat Dryhurst im Deutschen Schauspielhaus in Hamburg mit dem KAIROS-Preis 2025 ausgezeichnet.

Um an der Preisverleihung teilzunehmen, bitten wir um Anmeldung bis zum 2. Mai 2025 über folgendes Formular.

Bisherige Preisträger

Kontakt

Uta Gielke Stellvertretende Leitung der Programmabteilung, Programmleitung Kultur

+49 40 33 402 – 14gielke[at]toepfer-stiftung.de