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Alfred Toepfer Stiftung F.V.S. - Siggen

Wie wir wirken

Zu Gast in Siggen: Werkstatt der Erinnerung

Das Seminarzentrum Gut Siggen an der Ostsee ist mehr als nur ein Tagungsort der Toepfer Stiftung – es ist ein Ort zum Nachdenken und Neudenken, für Strategie- und Streitgespräche, für Begegnungen mit anderen und die Begegnung mit sich selbst. Der im Programm der Stiftung verortete Anspruch „Raum zu geben“ wird hier Realität.

Im Juli 2021 war die Werkstatt der Erinnerung - das Oral-History-Archiv der Forschungsstelle für Zeitgeschichte in Hamburg - zu Gast in Siggen. In dem folgenden Tagungsbericht von Lisa Weck und Nick Wetschel entsteht ein toller Eindruck davon, was passiert, wenn eine interdisziplinät und international zusammengesetzte Gruppe von Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftlern sich zusammenfinden, um gemeinsam zum Thema Migration zu arbeiten, zu hören, zu interpretieren und zu diskutieren.

Geschichte/n hören. Oral History und Migration

Ein Bericht von Lisa Weck, Institut für Geschichte, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg; Nick Wetschel, Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde, Dresden

Oral History boomt – so ließe sich sagen. Dabei kann sie auf eine beachtliche eigene Geschichte und Institutionalisierung zurückblicken. Für die zeithistorische Migrationsforschung gehören Methoden und Quellen der Oral History zunehmend, wenn auch noch nicht selbstverständlich, zum Repertoire der Erhebung und Auswertung. Das gesammelte Material dient nicht zuletzt der Wissenschaftskommunikation und erinnerungskulturellen Repräsentation. Um es der weiteren Forschung zur Verfügung zu stellen, wird es nicht selten in eigens dafür geschaffene Archive und Sammlungen gegeben. Da Forscher:innen, die auf die Interviews in Sekundäranalysen zugreifen, selbst nicht an der Entstehung dieser Quellen beteiligt waren, begegnen sie ihnen mit einem anderen Erkenntnisinteresse als dem, für das das Interview originär geschaffen wurde. Hinzu kommt, dass mit Interviews Forschende dazu neigen, häufig nur auf die Transkripte zurückzugreifen und die Audioaufnahmen während ihrer Analysen weniger zu berücksichtigen. Aus dieser Gemengelage ergeben sich besondere Chancen und Herausforderungen, Potenziale und Grenzen bei der Sekundäranalyse von Interviews, die es lohnt, genauer in den Blick zu nehmen.

Zu diesem Zweck veranstaltete die Werkstatt der Erinnerung – das Oral-History-Archiv der Forschungsstelle für Zeitgeschichte in Hamburg – die von der VW-Stiftung geförderte Sommerschule, die ursprünglich für letztes Jahr anlässlich des 30-jährigen Jubiläums der Werkstatt geplant war. Eine interdisziplinär und international zusammengesetzte Gruppe von Nachwuchswissenschaftler:innen fand sich zusammen, um auch in der Wissenschaft wieder gemeinsam zu arbeiten, zu hören, zu interpretieren und zu diskutieren. Die Grundlage für die kontinuierliche Arbeit in Kleingruppen, auf der der Schwerpunkt des Workshops lag, bildeten vier Interviews aus dem Bestand der Werkstatt der Erinnerung zum Thema Migration. Das von der Alfred-Toepfer-Stiftung F.S.V. unterhaltene Seminarzentrum Gut Siggen erwies sich als geeigneter Ort für das freie, gemeinsame und intensive Arbeiten an den Quellen. Für die Werkstatt der Erinnerung war es zudem die erste Sommerschule und – ohne ein Fazit vorweg nehmen zu wollen – ein Erfolg.

Lesen Sie hier den gesamten Bericht

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